Erosion vermeiden und Hochwasser verhindern soll es künftig auch in Hellkofen in der Gemeinde Aufhausen heißen.
Worauf boden:ständig abzielt erklärte Elisabeth Sternemann, die beim ALE Oberpfalz die boden:ständig-Projekte betreut. Starkregenereignisse hätten in den letzten Jahren zugenommen und aus großen Ackerlagen schwemmt es dann immer öfter Wasser, aber auch Erdreich ab, das in der Ortschaft dann die bekannten Schäden verursacht. Zum Wohle aller müsse man das Problem zusammen mit den Landwirten in der Flur anpacken, denn keiner wolle als Verursacher dastehen, der nichts unternimmt. Nicht zuletzt gelte es auch, den kostbaren Ackerboden dort zu halten, wo er hingehört: auf dem Acker und nicht im Wohnzimmer des Nachbarn.
Gefördert würde in boden:ständig die Konzeption, in der Ursachen und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Da die Initiative noch ganz neu ist braucht bisher die Kommune nichts zuschießen. Neu sei der Lösungsansatz auf drei Ebenen: Verbesserte Anbaumethoden sollen Wasser und Boden möglichst lang auf den Feldern halten. In der Flur sollen kleine Rückhaltungen Wasser und Boden puffern und die Gewässer selber sollen wieder mehr Wasser aufnehmen können.
Die Konzeption selbst stellte Martina Prielmeier vom LPV vor, die im Projektgebiet mit der Koordination von boden:ständig beauftragt ist. Das letzte halbe Jahr sei in der Flur intensiv untersucht worden, wo das Wasser abfließt, wo die Probleme liegen und wie man diese beheben könne. Dabei sei auch vorgesehen zu prüfen, wie viel der Gittinger Bach noch aufnehmen könne. Josef Homeier vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg bestätigte, dass hier schon eine gute Maßnahme realisiert sei, die weiter fortgeführt werden sollte. Bestehende Biotopflächen sollen zum Wasserrückhalt genutzt werden, aber es müsse sich auch in der landwirtschaftlich genutzten Flur etwas bewegen, so Prielmeier weiter. Denkbar sind weiter bewirtschaftbare Rückhaltungen in Ackerflächen. Niederschlagswasser könnte z.B. hinter höher gelegten Wegen im Acker für ein zwei Tage stehen bleiben und durch einen Drosselabfluss wieder ablaufen. Sollte ein Schaden an der Kultur entstehen, würde dieser von der Gemeinde entgolten. Dabei gibt es auch Vorteile für den Landwirt: Der Gute Ackerboden landet nicht auf Nimmerwiedersehen im Gittinger Bach oder noch schlimmer im Keller des Nachbarn, sondern setzt sich auf dem eigenen Feld ab. Alle Maßnahmen seien freiwillig und weitere Planungen würden erst mit den betreffenden Landwirten gemeinsam weiter verfolgt. Oft hätten Landwirte selbst zielführende Ideen, man wolle gemeinsam Lösungen entwickeln, die für alle machbar sind. Im Frühling sind Flurbegehungen geplant, bei denen über Anbautechnik und Rückhaltemaßnahmen vor Ort gesprochen werde.
In Kürze wird sich der Agrarberater Thomas Schwarz vom Büro Landimpuls an die Landwirte direkt wenden. Im letzten Teil der Veranstaltung stellte Schwarz die verschiedenen Förderprogramme des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (AELF) vor. Er entschuldigte auch Jana Finze vom AELF, die kurzfristig erkrankt war und zur Veranstaltung eingeladen hatte. In enger Kooperation mit dem Amt würden die Bauern zu den verschiedenen Förderprogrammen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) betriebsindividuell beraten und die Möglichkeiten von Rückhaltungen in ihrer Flur besprochen.
Bürgermeister Jurgovsky zeigte sich optimistisch, dass es gemeinsam gelingen wird, die Problematik in den Griff zu bekommen.
Hintergrund: „boden:ständig“ ist eine Initiative der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Zentrales Anliegen ist die Verringerung der Erosion und der diffusen Nährstoffeinträge in die Bäche. Ein boden:ständig-Projekt lebt vom unmittelbaren Zusammenwirken der Landwirte mit der Gemeinde, Fachbehörden und beauftragten Fachberatern. Die Finanzierung erfolgt über das Landwirtschaftsministerium.
Ihr Ansprechpartner
Tobias Fuchs
M.Sc. Regionalmanagement
boden:ständig, Labertal-Projekt (Tal der Großen Laber), Landschaftspflegemaßnahmen, Juradistl, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0941/4009-252
E-Mail: tobias.fuchs@lra-
regensburg.de
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