Die Naturschutzmarke „Juradistl“ hat eine neue Produktlinie: Mit dem „Juradistl-Apfelsaft“ stellte der Landschaftspflegeverband Regensburg am Freitag in Oberhinkofen im Beisein von Landrätin Tanja Schweiger ein echtes Naturschutzprodukt aus heimischen Äpfeln vor. „Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“ ist eines der größten Biodiversitätsprojekte in Bayern und hat den Erhalt der natur- und kulturprägenden Streuobstbestände und deren Artenreichtum zum Ziel.
Streuobstwiesen und Obstgärten prägen in der Oberpfalz vielfach noch das Landschaftsbild und den Charakter eines Dorfes. Herrlich süßsauer und frisch schmecken die regionaltypischen Apfelsorten. Nachdem die Äpfel im Herbst gesammelt sind, werden sie zu Apfelsaft gekeltert. Auf Initiative der Landschaftspflegeverbände Regensburg, Neumarkt i. d. Opf., Amberg-Sulzbach und Schwandorf stellt jetzt die Privatkelterei Nagler aus Regensburg den Juradistl-Apfelsaft her.
„Mit dem Juradistl-Apfelsaft wird die Kooperation eines regionalen Unternehmens mit dem größten Naturschutzprojekt der Oberpfalz erfolgreich fortgesetzt“, so die Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Regensburg, Landrätin Tanja Schweiger anlässlich der Präsentation des neuen Juradistl-Produktes. „Der Landschaftspflegeverband Regensburg übernimmt damit auch Verantwortung für den Erhalt der Streuobstwiesen unserer Heimat und einer Obstkultur, die absolute Spitzenprodukte mit dem typischen Geschmack unserer regionaltypischen Apfelsorten hervorbringt. So kann sich jeder Verbraucher Natur- und Artenschutz direkt ins Glas füllen.“
Erhalt der Artenvielfalt durch regionale Wertschöpfungsketten
„Juradistl – Biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“ ist wichtiger Bestandteil der Bayerischen Biodiversitätsstrategie und setzt sich für den Erhalt der Artenvielfalt in Bayern ein. „Der Artenreichtum unserer Heimat ist jedoch häufig an traditionelle, extensive Landnutzungsformen gebunden“, weiß Josef Sedlmeier, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Regensburg. „Die Erzeugung von Lebensmitteln aus der Region, vom Anbau bis zum Genuss, ist somit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.“
Streuobstwiesen sind ein natürliches Genreservoir für viele Obstsorten. Zudem sind die naturbelassenen Wiesen und Gehölze für unzählige Tier- und Pflanzenarten wertvoller Lebensraum. „Allerdings sind im Laufe der letzten 50 Jahre unzählige dieser Wiesen verschwunden und viele der vorhandenen Bestände sind durch Überalterung bedroht. In der Vergangenheit wurden über Förderprogramme Neupflanzungen durchgeführt. Nun besteht auch die Möglichkeit, Altbeständen durch regelmäßigen Erhaltungsschnitt und junge Bäume durch einen Erziehungsschnitt fördern zu lassen. Nur so können wir das Kulturgut Streuobstwiese langfristig entwickeln“, erklärt Heidrun Waidele vom Landschaftspflegeverband.
Auf dem Bild v. li. n. re.: Heidrun Waidele (LPV Regensburg), Landrätin und erste Vorsitzende LPV Tanja Schweiger, Rudolf Graß (Bürgermeister Obertraubling), Markus Nagler (Inhaber Kelterei Nagler), Josef Sedlmeier (Geschäftsführer LPV Regensburg)
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