Reinhold Winter und Christian Kiendl halten zusammen. Die Bürgermeister der Gemeinde Pfakofen und des Marktes Schierling im Landkreis Regensburg engagieren sich seit Jahren gemeinsam für einen besseren Hochwasserschutz. Entsprechend groß war die Freude über den boden:ständig-Preis 2019. In der Laudatio hieß es: „Beide sind die Motoren des boden:ständig-Projekts, die im ständigen Dialog mit Eigentümern, Bewirtschaftern, Verwaltungen und Verbänden vielfältige Maßnahmen entwickelt haben, um die Probleme bei Starkregen in den Griff zu bekommen. Nach dem Motto „Sinnvoll vorbeugen statt teuer aufräumen“ sehen Winter und Kiendl auch ihre Kommunen selbst in der Pflicht und stellen finanzielle Mittel zur Verfügung. Ihre Projekte sind ihre Leidenschaft. Das sieht man auf den Flächen und das spürt man, wenn sie erzählen. Die Kommunen liegen an der Großen Laber und wurden schon mehrfach von Hochwasser heimgesucht. „Eine Überschwemmung ist immer für alle Betroffenen eine große Belastung, da waren wir natürlich sehr froh, als das Projekt boden:ständig auch für uns greifbar wurde“, sagt Winter. „Wir haben uns gerne als Kommunen zusammengetan. Uns verbinden natürlich die Große Laber und die Probleme, die uns die Zuläufe bereiten“, ergänzt Kiendl. Da war die neue Sichtweise, die mit den Beratern kam, Gold wert. „Jeder braucht boden:ständig, wir alle brauchen einen anderen Blick auf unsere Flächen. Wir haben so viel gelernt durch den Austausch mit den Landwirten und haben gesehen, dass man viel erreichen kann, ohne den großen Landverbrauch zu verzeichnen.“
Betreut wird das Projekt seit 2015 vom Landschaftspflegeverband ( LPV) Regensburg. Es war das erste im Landkreis und eines der bayernweiten Pilotprojekte. Beide Bürgermeister erkannten auf Anhieb das Potential der Initiative und trugen mit voller Überzeugung und Tatkraft zum Gelingen bei. Bürgermeister Kiendl legt in der sich stark entwickelnden Marktgemeinde Schierling seit Jahren den Schwerpunkt der Ausgleichsflächen auf den Gewässerschutz. Wo immer es möglich ist, kauft er Flächen am Gewässer.
Durch das Auflassen überflüssiger Wege und durch das Überprüfen der Grenzverläufe akquirierte Bürgermeister Winter ausreichende Fläche zur Realisierung einer Bachrenaturierung mit abflussverzögernder Wirkung. „Für uns hat sich in den vergangenen Jahren wieder bestätigt: Beim Reden kommen die Leut`zusammen. Wir haben viele Gespräche geführt, sind neue Wege gegangen und haben gemeinsam mit dem LPV ganz genau hingeschaut. Das war eine große Bereicherung.“
Bild: ©Markus Büttner/Ländliche Entwicklung in Bayern
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