Die neue Vorstandschaft des Landschaftspflegeverbandes Regensburg e. V. mit der Geschäftsstelle:
V l. n r.: Johann Jurgovsky, Landrätin Tanja Schweiger, Johann Mayer, Marianne Läpple, Ernst Seidemann, Rita Blümel, Michael Frank, Jürgen Huber, Josef Sedlmeier, Karl Pröpstl, Martina Wagner
Entsprechend der Satzung des Verbandes ist immer der amtierende Landrat erster Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands. Damit konnte Neuvorsitzende Tanja Schweiger eine Vielzahl von Bürgermeistern zur jährlichen Mitgliederversammlung willkommen heißen. Nachdem aus der Vorstandschaft die wohlverdienten Mitglieder Hogger (ehem. Bürgermeister Laaber), Ernst Stösser (ehem. Stadtgartenamtsleiter), Benedict Söllner (ehem. Geschäftsführer BBV) und Alfons Hahn (Landwirt aus Pfatter) ausschieden, galt es die frei gewordenen Posten neu zu besetzen. Den Scheidenden Vorständen überreichte die Landrätin als Andenken an Ihre Zeit im Landschaftspflegeverband ein Büchlein mit Beispielen der Arbeit des Verbandes.
Neuwahlen
Jürgen Huber, dritter Bürgermeister und Leiter des Umwelt- und Klimareferats der Stadt Regensburg wurde als neuer Kommunalvertreter in die Vorstandschaft gewählt. Aus dem Bereich Landwirtschaft wurden Rita Blümel, Kreisbäuerin und Michael Frank, Geschäftsführer der Waldbauernvereinigung ins Gremium gewählt. Bereits bewährte Vertreter: Johann Jurgovsky (Bgm. Aufhausen), Johann Mayer (BBV Obmann), Marianne Läpple (Bund Naturschutz), Ernst Seidemann (Landesbund für Vogelschutz) und Karl Pröpstl (OGV-Kreisverband) wurden im Amt bestätigt. Damit sind alle Vorstandsposten, die laut Satzung immer durch jeweils drei Vertreter der Interessensgruppen Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz besetzt werden müssen wieder komplettiert. Neu beschlossen wurde auch, die Amtszeit der Vorstände von 3 auf 6 Jahre zu erhöhen. Die Rechnungsprüfung des Verbandes wurde per Satzung auf das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises übertragen.
Jahresbericht
Die vielen neuen Bürgermeister und Vorstandsmitglieder gewannen beim Bericht über die Arbeitsvorhaben für 2014 einen ersten Einblick in die Arbeit des Verbandes.
Die klassische Landschaftspflege mit Schwerpunkten Magerrasen des Jura, Feuchtwiesen des Vorwalds und Pflege des Vogelbrutgebiets Schierlinger Au werden mit 350.000 € Umfang etwa gleich bleiben, erläuterte die für den Arbeitsbereich zuständige Fachkraft Martina Wagner. Sowohl hinsichtlich der Kofinanzierbarkeit als auch der Arbeitskapazität sei hier derzeit keine Ausweitung möglich.
Das Projekt „Juradistl“, das Wagner ebenfalls betreut, wird fortgeführt. Der nutzungsorientierte Ansatz des Projekts über 4 Landkreise (Regensburg, Neumarkt, Schwandorf, Amberg-Sulzbach) sei im Umweltministerium sehr positiv aufgefallen so dass eine Weiterführung bis 2020 gesichert ist. Mit den Produkten der Marken Juradistl-Lamm, Weiderind und Streuobstschorle werden Produktionsarten gefördert, die den Bestand der artenreichen Biotope sichern. Vielleicht könne ein neues Juradistl-Getreide-Produkt die Vielfalt der Ackerwildkräuter erhalten helfen. Die Inhalte des Juradistlprojekts sollen auf dem Albertus-Magnus Weg zwischen Seidenplantage in Regensburg und dem Adlersberg über QR-Codes am Smartphone abrufbar gemacht werden.
Josef Sedlmeier erläuterte die weiteren Geschäftsfelder des Verbandes. Die Gewässerpflege sei mittlerweile ein großes und von den Gemeinden intensiv nachgefragtes Geschäftsfeld geworden. Mit einem Umsatz von 300.000 € hätte der Verband auch hier die Grenze des Leistbaren erreicht. Hier zeigt sich die Qualität des Verbandes, in der Fläche gut vernetzt zu sein und bei Landwirten eine gute Vertrauensbasis zu haben. Mit dem Wasserwirtschaftsamt seien zahlreiche Maßnahmen, wie der ökologische Umbau des Wenzenbachs realisiert worden. Im Pilotprojekt „Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie“ hätte das Wasserwirtschaftsamt explizit Landschaftspflegeverbände an Boot geholt, da man sich hier die höchste Umsetzungskapazität erhofft. Genauso hat das Landwirtschaftsministerium die Kompetenz der Landschaftspflegeverbände erkannt und legt nun ein Projekt namens „boden:ständig“ auf. Der Landschaftspflegeverband solle im Auftrag des Amts für Ländliche Entwicklung in Brennpunktgebieten den Erosionsschutz und Wasserrückhalt in den Flächen voranbringen. „Das ist eine große Chance für die Kommunen, durch intensive Beratung der Landwirte, der Vorstellung von beispielhaft bodenschonenden Anbauverfahren und dezentralen Wasserrückhaltungen die Probleme der Gewässerqualität als auch der Hochwässer in den Griff zu bekommen“, erklärte Sedelmeier.
Die Heckenpflege werde ab dem Jahr 2015 erst wieder voll durchgeführt werden können, da dann erst das neue Förderprogramm fertig sei. Wenn hier das angekündigte Interesse der Kommunen befriedigt werden soll, sei eine personelle Verstärkung unausweichlich.
Die schlechte Wasserqualität des Höllbachs/Arracherbachs ist seit Jahren bekannt. Eine Glücksspirale-Projekt (heißt so wegen der Herkunft der Fördermittel) konnte die Einträge lokalisieren. Auch hier wäre das Vorgehen entsprechend der Initiative bodens:tändig sehr zielführend.
Der Gebietsbetreuer war wieder mit zahlreichen Kindergruppen unterwegs und kümmert sich um den Erhalt der Brachvögel und der Flußperlmuschel, die bayernweit einzigartig erfolgreich im Landkreis vermehrt werden konnte.
So ergibt sich ein Volumen von staatlich geförderten Maßnahmen von 950.000 €.
Der Service, Ökokontomaßnahmen für Kommunen abzuwickeln hat heuer auch einen Schwerpunkt an Gewässern. An der Donau bei Matting und an Irlbach und Stärzenbach werden insgesamt 325.000 € investiert.
Der Ansatz liegt damit bei über einer Million Euro.
Neueste Kommentare